Neu gestaltete Aufenthaltsbereiche für die UME

„Aussicht schaffen, weil Aussicht Perspektive schafft. Und Perspektive gibt Hoffnung, die in vielen psychologischen Studien als Triebfaktor einer besseren Lebensqualität – auch bei schweren Erkrankungen – gilt.“ Dieses Zitat stammt von Architekturpsychologie-Professorin und Pionierin der Heilenden Architektur Tanja Vollmer. Wir Menschen stehen in ständiger Wechselwirkung mit unserer Umwelt. Die Umgebung, in der wir uns bewegen, hat Auswirkungen auf uns. Gerade die Gestaltung von Räumlichkeiten kann einen Priming-Effekt haben, also durch ihre Gestaltung bestimmte Assoziationen auslösen – in positiver wie negativer Hinsicht.

Aussicht schafft also Perspektive, schafft Hoffnung, schafft Lebensmut. Und Aussicht gibt es in der Universitätsmedizin Essen durchaus: Zum Beispiel im Operativen Zentrum II (OPZ II) mit seiner durchgehenden Fensterfront mit tollem Blick auf die Gruga, Essens größter Parkanlage. Auch aus einigen Patientenzimmern ist dieser Blick unverbaubar schön, ebenso in den Wartebereichen vor den Stationen. Um diese tolle Lage optimal auszunutzen und dem Ansatz der heilenden Architektur ein Stückchen näher zu kommen, haben wir hier, in den Wartebereichen der Kliniken für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und für Neurochirurgie in der ersten und zweiten Etage des Gebäudes, gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Kliniken und verschiedenen Dezernaten der UME sowie externen Dienstleistern ein neues Raumkonzept erarbeitet und umgesetzt  – inklusive Testphase mit Probesitzen durch Patientinnen und Patienten und Angehörige.

Das Ergebnis sind einladende Aufenthaltsbereiche, die neben der tollen Aussicht auf die Gruga nun auch verschiedene ergonomische Sitzmöbel in einem stimmigen Farbkonzept enthalten. Die neue Möblierung bietet Komfort durch gepolsterte Kunstlederbezüge. Gleichzeitig haben einige der Sofas erhöhte Seitenteile, sodass mehr Privatsphäre für Gespräche entsteht. Zusätzlich besonders: Da die Patientinnen und Patienten der beiden Kliniken sich in der Regel beim Aufstehen abstützen müssen, hat der Hersteller eigens für die Universitätsmedizin Essen ein angepasstes Modell des Sofas gefertigt, das dieses Bedürfnis erfüllt.

Unser Dank gilt der Stiftung Universitätsmedizin Essen, die das Projekt in der Klinik für Neurochirurgie finanziert hat. Wir danken damit ebenso allen Spenderinnen und Spendern, die die Stiftung unterstützen, herzlich!

Wer mehr zur Architekturpsychologie im Gesundheitswesen wissen möchte, dem seien neben den verschiedenen Veröffentlichungen und Büchern Prof. Tanja Vollmers auch die Ausstellung „Das Kranke(n)haus – Wie Architektur heilen hilft“ in der Münchener Pinakothek der Moderne von Juli 2023 bis Januar 2024 empfohlen, bei der die Architekturpsychologin eine der Kuratorinnen ist.