Selbsthilfeorganisationen als wichtige Partner

HDP, IG Niere NRW oder ICD Deutschland: Das ist nicht etwa der Anfang einer Neuauflage des Hits „MfG – Mit freundlichen Grüßen“ der Fantastischen Vier, sondern: Hinter diesen Abkürzungen stecken Selbsthilfegruppen und Patientenverbände und damit engagierte Menschen, die sich für sich und ihre Erkrankung einsetzen. Seit vier Jahren liegt das Thema Selbsthilfe in unserem Institut für PatientenErleben (IPE). Seither hat sich viel getan: So befinden sich in unserem erkrankungsübergreifenden Netzwerk inzwischen über 130 Gruppen und Organisationen aus ganz Deutschland – von Alzheimer bis Restless Legs-Syndrom, von Chor fürs Leben bis Hochsensible.

Über 20 dieser Gruppen treffen sich im Margot von Bonin-Haus (Hohlweg 8) am Rande des Uniklinikgeländes. „Viele Gruppen haben teilweise langjährig bestehende Kontakte in die Kliniken und zu den Mitarbeitenden. Und falls noch nicht, sind wir gerne Bindeglied und stellen den Kontakt her. Übrigens auch umgekehrt, wenn eine Klinik Kontakt zu Gruppen sucht“, so Leiterin Monja Gerigk.

Gerade für eine Universitätsmedizin ist die Einbindung von Betroffenen ob bei Zertifizierungen oder in der Forschung nicht mehr wegzudenken. „Selbsthilfegruppen bilden hier eine tolle Möglichkeit, die eigene Perspektive zu ergänzen, gemeinsam Dinge anzugehen und zusammenzuarbeiten“, so Gerigk weiter. Wo die Zusammenarbeit schon bestens klappt: Im Patientenbeirat des Westdeutschen Zentrums für Organtransplantation. Hier engagieren sich viele der Patientenvertreterinnen und -vertreter in der Selbsthilfe – oft auf Landes- oder Bundesebene – und sind wertvolle Partner, konstruktive Feedback- und Ideengeber. Auch in der medizinischen Lehre ist das Thema angekommen: Mit einer Pflichtveranstaltung im Modul „Medizinische Psychologie“ und in Form eines weiteren freiwilligen Angebots, durch das Studierende Gruppen bei ihren Treffen besuchen können.

Inzwischen hat sich auch der Selbsthilfetag der Universitätsmedizin Essen, der in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand, etabliert. „Bei der Veranstaltung liegt der Fokus vor allem auf der Stärkung. Uns sind Inhalte und neue Impulse für eine gesunde Lebensführung wichtig. Es geht auch um Selbstwirksamkeit: Was kann ich mir selbst – ob gesund oder erkrankt – Gutes tun? Außerdem ganz essentiell und ja auch der Kern der Selbsthilfearbeit: Der Austausch mit anderen“, sagt Stella Meijerink, Projektmitarbeiterin im IPE.

Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie Anknüpfungspunkte zum Thema Selbsthilfe suchen. Wir freuen uns auf den Kontakt unter Selbsthilfe@ume.de oder Tel. 0201 / 723 – 8188.