Newsletter Ausgabe 01/2019

Krebstag Ruhr 2020

Der Krebstag Ruhr 2020 ist eine gemeinsame Veranstaltung des Westdeutschen Tumorzentrums und des Instituts für PatientenErleben.

Bilder sagen mehr als 1.000 Worte

Getreu dem berühmten Sprichwort haben wir an einem Film zum Thema PatientenErleben gearbeitet. Mehr über seine Entstehungsgeschichte und wo er zu sehen ist, erfahren Sie in unserem aktuellen Beitrag.

Bilder sagen mehr als 1.000 Worte – Ein Film zum Thema PatientenErleben

Für viele ist das Wort „PatientenErleben“ und was wir an der Universitätsmedizin Essen darunter verstehen, nicht selbsterklärend. Wie können wir also unsere Mission, den Menschen bei unserem Denken und Handeln in den Mittelpunkt zu stellen, am besten erklären? Genau, mit einem Film! Denn Bilder sagen mehr als 1.000 Worte.

Bevor es mit den Dreharbeiten losgehen konnte, sensibilisierten wir uns durch Begehungen der verschiedenen Standorte und durch Gespräche mit Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten für die Besonderheiten unserer einzelnen Häuser. Dann war es soweit und wir drehten – ebenfalls standortübergreifend – sowohl mit „echten“ Patientinnen und Patienten und Mitarbeitenden als auch mit Komparsinnen und Komparsen verschiedene Szenen ab. Im Mittelpunkt standen immer – ganz nach unserer Philosophie – die Menschen, ihre Geschichten und ihr ganz persönliches Erleben.

Da ein solches Projekt nur mit einem tollen Team und vielen „helfenden Händen“ möglich ist, möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bedanken: Bei unseren Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten, die sich mit viel Spaß und Geduld vor die Kamera gestellt haben und den Film damit so authentisch werden lassen. Genauso bei den Kolleginnen und Kollegen, die „hinter den Kulissen“ vor, während und nach den Dreharbeiten tatkräftig unterstützt haben. Und schließlich bei den Komparsinnen und Komparsen, die mit Ihrer Erfahrung und Professionalität die gemeinsame Arbeit geprägt haben.

Zu sehen ist der Film auf unserer Homepage und demnächst auch auf unseren Social Media-Kanälen. Freuen Sie sich also auf tolle Szenen und emotionale Bilder!

Wohlfühlatmosphäre im Krankenhaus

PatientenErleben heißt auch: Was sehen, fühlen und erleben die Menschen in einem Krankenhaus? Wie sind Räume gestaltet und wie wirken sie auf mich? Wir möchten Orte schaffen, an denen sich die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen zurückziehen und ein wenig wohltuenden Abstand gewinnen können vom oft belastenden Krankenhausalltag.

Wohlfühlatmosphäre im Krankenhaus – neue, patientenorientierte Raumkonzepte an der Universitätsmedizin Essen

Ein Krankenhausaufenthalt ist für die meisten Menschen eine sehr belastende Situation – egal, ob als Patientin bzw. Patient oder Angehörige bzw. Angehöriger. Das Bedürfnis nach Normalität und danach, dem Krankenhausalltag für kurze Zeit entfliehen zu können, ist oft groß. Diesem Wunsch nach Raum zum Durchatmen und mehr Privatsphäre widmet sich unser Institut, indem wir an der Universitätsmedizin Essen beispielsweise Aufenthaltsräume so gestalten, dass Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen sich dort zurückziehen und zur Ruhe kommen können. Von den durchdacht gestalteten Räumen profitieren im zweiten Schritt ebenfalls unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sich auch ihr Arbeitsumfeld zum Positiven wandelt.

Eines unserer ersten Projekte ist die Umgestaltung der jetzigen Wartebereiche der Ruhrlandklinik in Essen Heidhausen, die ebenfalls Teil der Universitätsmedizin ist. Hier sollen verschiedene neue, bedürfnisgerechte Verweil- und Ruhezonen entstehen. Dafür haben wir mit Patientinnen und Patienten aber auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Berufsgruppen gesprochen, um deren Wünsche und spezielle Anforderungen in die Planungen einzubeziehen. In einem interdisziplinären Team mit beispielsweise einem Innenarchitekten und einem Fotografen sind wir derzeit in der konkreten Planung: Große Landschaftsbilder mit viel Grün aus der Heidhauser Umgebung und gemütliche Sitzmöbel werden eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, durch die die Patientinnen und Patienten und Angehörigen dem Krankenhausalltag – zumindest gedanklich – für einige Zeit entfliehen können.

Ein weiteres Projekt haben wir für den Vorraum des Kreissaals in der Universitätsfrauenklinik gestartet: Dank finanzieller Mittel der Stiftung Universitätsmedizin Essen werden wir auch hier mit neuen Möbeln, Bildern und Leuchten für ein angenehmes Raumgefühl und mehr Wohlfühlatmosphäre sorgen. Darüber hinaus können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsmedizin für ihre Bereiche – ebenfalls über die Stiftung finanziert – verschiedene Naturfotografien bestellen, um Flure, Patientenzimmer oder Aufenthaltsbereiche aufzuwerten.

„Sogar ein selbstgemaltes Bild für den Opa haben sie ans Fenster geklebt“

Intensivstation: Bei diesem Wort denken die meisten Menschen sofort an schwerkranke Patienten, piepsende Maschinen und Monitore. Dass dieser Ort bei aller Ernsthaftigkeit auch positive Erinnerungen wecken kann, haben uns der ehemalige Intensivpatient Wolfgang Schröther und seine Familie erzählt.

„Sogar ein selbstgemaltes Bild für den Opa haben sie ans Fenster geklebt“ – Familie Schröther berichtet von ihren Erfahrungen auf der Intensivstation

Dass Wolfgang Schröther morgens mal eben schnell zum Bäcker läuft, für eine Tour aufs Fahrrad steigt oder mit seiner Frau Elsmarie in den Urlaub fährt, ist heute alles andere als selbstverständlich. Denn vergangenen Herbst lag der 76-Jährige noch mit akutem Organversagen für 28 Tage auf einer Intensivstation der Universitätsmedizin Essen.

„Wenn mir tags zuvor jemand gesagt hätte: ‚Wolfgang, ab morgen kämpfst du ums Überleben‘, ich hätte ihm sicher nicht geglaubt, denn da hatte ich noch eine 10 km-Wanderung gemacht. Ich erinnere mich auch so gut wie gar nicht an diese Zeit“, erzählt der Rentner. An einem Samstagabend Ende August merkt Ehefrau Elsmarie Schröther, dass mit ihrem Mann etwas nicht stimmt: Er sieht blass aus, ist sehr schwach und hat starke Schmerzen. Gemeinsam mit Sohn Björn entscheidet sie, den Notarzt zu rufen. Schnell ist klar: Wolfgang Schröthers Lunge hat versagt. Es beginnt eine prägende Zeit für die Familie.

„Wir wussten überhaupt nicht, was auf einmal los war. An einem Tag sagten mir die Ärzte, die Chancen, dass er überlebt, stehen bei 50 zu 50. Am nächsten Tag sah es noch schlechter aus. Das Lungenversagen hatte zu multiplem Organversagen geführt“, berichtet Björn Schröther. Drei Wochen lang liegt der Rentner im Koma. Dann erwacht er langsam, zeigt Tag für Tag wieder mehr Reaktion auf die Außenwelt. Schon eine Woche später kann er in eine Einrichtung zur Frührehabilitation in Bad Lippspringe verlegt werden. Auch hier macht er zügig Fortschritte. Heute ist er wieder genesen und führt sein Leben (fast) wie zuvor.

Auf die Frage, warum er mit seiner Familie noch einmal an die Uniklinik Essen zurückgekehrt ist, antwortet Wolfgang Schröther: „Man kann nicht nur nehmen, ich will auch etwas zurückgeben. Es ist bewundernswert, was das Personal auf den Stationen leistet – in beiden Häusern. Hier auf der Intensivstation erinnern sie sich nach Monaten noch an mich, an uns – dabei erinnere ich mich gar nicht an sie!“ Sein Sohn erzählt weiter: „Das Personal hat uns immer erklärt, was gerade mit unserem Vater passiert. Sie haben sich einfach Zeit genommen, das hat uns wahnsinnig geholfen. Sogar ein selbstgemaltes Bild für den Opa haben sie ans Fenster geklebt.“

Wolfgang Schröther und seinen Angehörigen hat der erneute Besuch auf der Intensivstation geholfen, ihre Erlebnisse gemeinsam weiter zu verarbeiten. Und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Intensivstation haben sich sehr über den besonderen Besuch, viel positives Feedback und den wortwörtlich lebenden Beweis, was sie mit ihrer Arbeit täglich leisten, gefreut. Mit seiner Geschichte möchte Wolfgang Schröther auch andere Patientinnen und Patienten ermutigen: „Es gibt immer Hoffnung, auch wenn es schlimm aussieht. Denn: Ich stehe heute hier.“

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