Newsletter Ausgabe 01/2020

Probieren geht über Studieren: Onkologischer Fachpflegetag 2019 mit Workshop zum PatientenErleben

Das Erleben von Patient*innen wird entscheidend durch den Umgang und den Kontakt zu den Mitarbeiter*innen eines Krankenhauses geprägt. Um unsere Mitarbeiter*innen für das Thema PatientenErleben zu sensibilisieren, haben wir uns mit einem Workshop auf dem Onkologischen Fachpflegetag 2019 beteiligt.

Probieren geht über Studieren: Onkologischer Fachpflegetag 2019 mit Workshop zum PatientenErleben

Wie fühle ich mich, wenn ich mir als Patient*in erst mühsam Gehör beim Klinikpersonal verschaffen muss oder das eigentlich vertrauensvolle Gespräch ständig unterbrochen wird? Diese und andere Situationen erlebten die pflegerischen Teilnehmer*innen des Workshops „PatientenErleben“ auf dem Onkologischen Fachpflegetag 2019 am eigenen Leib. Denn um für das Thema zu sensibilisieren, gestalteten wir interaktive Rollenspiele mit den insgesamt neun Workshopteilnehmer*innen.

Ausgestattet mit Augenklappen und Ohrstöpseln, die eingeschränktes Seh- bzw. Hörvermögen simulierten, spielte die eine Hälfte der Teilnehmer*innen eine*n Patient*in, die nach langer Wartezeit endlich einen Termin in der Krankenhausambulanz hat. Die andere Gruppe nahm die gewohnte Rolle des Mitarbeitenden ein. Das Besondere: Jeder Teilnehmer in dieser Rolle bekam an verschiedenen Stationen jeweils eine spezielle Aufgabe. Mal sollte Augenkontakt mit der/m Patient*in vermieden werden, mal wurde das Gespräch ständig durch Anrufe unterbrochen oder zwei Mitarbeitende unterhielten sich lediglich untereinander, aber nicht mit der/m Patient*in. Nachdem jede/r „Patient*in“ jede Station durchlaufen hatte, wechselten die Workshopteilnehmer*innen die Rollen.

Im Anschluss an das Rollenspiel wurden die Erfahrungen in der Gruppe diskutiert. Ein Ergebnis: Die Teilnehmer*innen empfanden es als anstrengend, in der Rolle des/r Patient*in ihr Recht einzufordern zu müssen, das eigene Anliegen im Gespräch vorzubringen. Als Schlussfolgerung für die eigene pflegerische Arbeit hielt die Gruppe fest, dass es wichtig ist, Patient*innen beispielsweise durch geduldiges Zuhören respektvoll zu begegnen. Durch Wiederholen der Gesprächsinhalte können Mitarbeiter*innen sich außerdem absichern, die Anliegen des Patienten richtig aufgenommen zu haben. Ein weiteres Ergebnis des Workshops war die Erfahrung, dass Empathie der Pflegenden gegenüber ihren Patient*innen eine beruhigende Wirkung haben kann und ihnen Sicherheit vermittelt.

Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen für eure Offenheit, das Vertrauen und die gemeinsame Zeit.

Am Onkologischen Fachpflegetag, der im letzten Jahr zum 2. Mal stattfand, nahmen insgesamt 37 Pflegepersonen aus verschiedenen Kliniken und Standorten der Universitätsmedizin Essen teil.

Video: Patientinnen und Patienten eine Stimme geben

„Wenn ich Fragen hatte, wurden die sofort beantwortet“: Im neuen Video unserer Rubrik „Patientinnen und Patienten eine Stimme geben“ berichtet Stefanie Gonzalez-Lopez von ihrem positiven PatientenErleben während ihrer Behandlung an der Universitätsmedizin Essen.

Video: Patientinnen und Patienten eine Stimme geben:
„Wenn ich Fragen hatte, wurden die sofort beantwortet“

Mit der Erkrankung als Mensch wahrgenommen werden und sich während der Behandlung wohlfühlen, so gut es geht: Für viele Erkrankte und ihre Angehörigen sind dies zwei ganz wesentliche Aspekte für ein gutes PatientenErleben. Im neuen Video unserer Rubrik „Patientinnen und Patienten eine Stimme geben“ berichtet Stefanie Gonzalez-Lopez genau davon, nämlich von ihrem positiven Erleben während der Behandlung an der Universitätsmedizin Essen.

Um die Erfahrungen mit ihrer Erkrankung an andere Betroffene weiterzugeben, engagiert sich Stefanie Gonzalez in der Selbsthilfe: Seit Sommer 2019 leitet sie die Regionalgruppe Essen des Bundesverbands für Organtransplantierte. Wenn Sie mehr über die Gruppe oder das Thema Selbsthilfe erfahren möchten, melden Sie sich gerne bei uns.

Mit dem Video-Format „Patientinnen und Patienten eine Stimme geben“ machen wir aufmerksam auf die tolle und wichtige Arbeit, die die Mitarbeiter*innen in den Häusern der Universitätsmedizin Essen leisten. Wir möchten damit sowohl Erkrankten und ihren Angehörigen Vorbehalte und Ängste nehmen als auch positives Feedback für ihre tolle Arbeit an die Mitarbeiter*innen spiegeln.

Wenn Sie sich an der Video-Reihe beteiligen möchten, kommen Sie gerne auf uns zu. Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die von ihrem positiven PatientenErleben an der Universitätsmedizin Essen berichten möchten.

Gemeinsam stärker: Förderung und Neukonzipierung der Selbsthilfe im Krankenhaus

Der Austausch mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfeorganisation ist für viele neu- oder chronisch erkrankte Menschen und ihre Angehörigen von großer Bedeutung. Seit dem Frühjahr 2019 ist das Institut für PatientenErleben zentraler Ansprechpartner für das Thema Selbsthilfe an der Universitätsmedizin Essen.

Gemeinsam stärker: Förderung und Neukonzipierung der Selbsthilfe im Krankenhaus

Das Thema Selbsthilfe ist für viele neu- oder chronisch erkrankte Menschen und ihre Angehörigen von großer Bedeutung. Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft vielen bei der Verarbeitung der Diagnose und stärkt im Umgang mit der eigenen Erkrankung oder der eines geliebten Menschen. Das Institut für PatientenErleben (IPE) ist seit dem Frühjahr 2019 zentraler Ansprechpartner für das Thema Selbsthilfe an der Universitätsmedizin Essen.

Im ersten Schritt machten wir uns an eine Ist-Analyse zur systematischen Aufarbeitung des Themas. Wir wollten wissen: Mit welchen Selbsthilfe- und Patientengruppen arbeiten die Mitarbeiter*innen in den Kliniken bereits zusammen? Wo ist der Kontakt ausgeprägt und wo noch ausbaufähig? Außerdem recherchierten wir, welche weiteren Gruppen der Essener Selbsthilfelandschaft von den Angeboten an der Universitätsmedizin, wie beispielsweise einem kostenlosen Raum für Gruppentreffen, profitieren könnten. Im Mai und November 2019 fanden dann zwei Treffen statt, zu denen je alle onkologischen bzw. nicht-onkologischen Selbsthilfegruppen eingeladen waren. Neben dem persönlichen Kennenlernen, Austausch und Vernetzung standen die Erwartungen und Wünsche der Selbsthilfevertreter im Vordergrund.

Ein besonderes Ereignis war auch der Krebstag Ruhr am 18. Januar 2020. Den Tag, ausgerichtet durch das Westdeutsche Tumorzentrum und das IPE, konzipierten wir gemeinsam mit den Selbsthilfevertretern: Sie gestalteten zusammen mit den Teams der Universitätsmedizin Essen Workshops für die Besucher*innen, boten Mitmachaktionen an und präsentierten ihre Gruppen an Informationsständen. So blieb viel Raum für persönliche Gespräche und Fragen der Besucher.

In einer berufsgruppen- und standortübergreifenden Arbeitsgruppe erarbeiten wir ein Konzept, wie die Förderung und Gestaltung der Selbsthilfe an unseren Standorten zukünftig weiter aussehen kann, wie wir unsere Ziele erreichen und den Wünschen und Erwartungen der Gruppen nachkommen können. Ebenfalls arbeiten wir eng mit der Essener Selbsthilfekontaktstelle Wiese e.V. zusammen, die Gruppen beispielsweise bei Fragen der Gründung und Finanzierung berät.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Website unter www.patientenerleben.de oder im aktuellen Patientenmagazin ab Seite 8.

Engagement für PatientenErleben: Gründung unseres Institutsbeirats

Am 28. November 2019 haben wir unseren Institutsbeirat gegründet. Insgesamt 13 Mitglieder aus verschiedenen externen Interessengruppen des Instituts engagieren sich für das Thema PatientenErleben.

Engagement für PatientenErleben: Gründung unseres Institutsbeirats

Für das Institut für Patientenerleben (IPE) ist es elementar, den Dialog sowohl mit Patient*innen als auch mit weiteren Interessengruppen zu suchen, um aktuelle gesellschaftliche und politische Strömungen in die Ausrichtung und die Arbeit des IPE einfließen zu lassen. Ganz in diesem Sinne haben wir am 28. November 2019 einen Institutsbeirat gegründet.

Die insgesamt 13 externen Beiratsmitglieder repräsentieren verschiedene Stakeholder des IPE wie zum Beispiel Patient*innen und Angehörige, Wissenschaft, IT- und Digitalwirtschaft, Politik und Ethik, sowie Patientensicherheit und Selbsthilfe. Vereint im gemeinsamen Interesse, das PatientenErleben im Krankenhaus zu gestalten und zu verbessern, verstehen wir einander als Impulsgeber und Sparringspartner und profitieren vom gemeinsamen Netzwerk.

Bei der Vorstellungsrunde während der Gründungssitzung berichteten die Mitglieder von ihrer persönlichen Motivation für das Engagement im Beirat. Klar hervor gingen dabei vor allem zwei Anliegen: mehr Menschlichkeit im Krankenhausalltag und Verbesserung der Patientenversorgung durch Digitalisierung. Im weiteren Verlauf des Treffens wurden außerdem der neue Film zum Thema PatientenErleben gezeigt und diskutiert sowie Erwartungen und Wünsche an die künftige Zusammenarbeit formuliert.

Besonderer Clou zum Abschluss war eine einrollende Felsenbirne: Das junge Bäumchen, das als pflegeleichtes „Allroundtalent“ gilt, symbolisiert die stetig wachsende Zusammenarbeit zwischen Beirat und Institut und wurde im Anschluss an die Gründungssitzung im Vorgarten des IPE gepflanzt. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Sitzungen und Projekte mit unserem Beirat!

Die Entwicklung der Felsenbirne, die Arbeit mit dem Beirat und vieles mehr dokumentieren wir auf unserem Facebook-Kanal. Reinschauen lohnt sich!

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